Elektrisch ...

... angetriebene Softairwaffen besitzen einen batteriebetriebenen Elektromotor, welcher über ein Getriebe eine Schraubenfeder mit Hubkolben spannt. Bei jedem Betätigen des Abzugs spannt der Motor in einer ersten Phase die Feder, in der zweiten Phase wird die Feder freigegeben und wirkt auf einen Kolben. Wie in einer Luftpumpe wird die Luft komprimiert, die Druckluft beschleunigt die Munition.

Moderne elektrische Softairwaffen wiederholen diesen Zyklus bis zu 16 Mal pro Sekunde (1200 Schuss/Minute), was eine vollautomatische Betriebsweise ermöglicht. Dies gab den automatischen, elektrischen Softairwaffen ihren Namen: Automatic Electric Gun (AEG). AEG erreichen Mündungsgeschwindigkeiten von 250 bis 550 Fuß pro Sekunde (entsprechend 75 bis 160 m/s, gemessen bei Verwendung von 0,20-g-BB) und Feuerraten von 300 bis 900 Zyklen pro Minute und sind die bei weitem meistverwendeten Softairwaffen für den Wettkampf, jedoch gibt es hierbei auch Ausnahmen. Erwähnenswert wäre die japanische Tuning-Firma „Killer Studio“, die bis Ende 2005 ihre sogenannte „Cyber AUG“-Serie herstellte, deren Feuerrate bei bis zu 24 Schuss pro Sekunde (also 1440 Schuss/Minute) lag. Diese Waffen gelten seit dem Ende der Airsoft-Karriere der Firma als extrem rare und wertvolle Sammlerstücke.

Die AEGs wurden in Japan entwickelt. Noch heute (März 2006) dominiert der japanische Modellhersteller Tokyo Marui den Markt. Tokyo Marui AEGs weisen eine Gearbox (Getriebe) mit drei Zahnrädern auf, wovon eines vom Motor angetrieben wird. Das letzte drückt einen Hubkolben gegen eine Spiralfeder und spannt diese. Wird der Kolben vom Mechanismus entlastet, schnellt die Feder analog zu den Feder-Softairwaffen nach vorne. Viele Hersteller, als erster „Classic Army“, haben diesen Mechanismus von Tokyo Marui kopiert und verkaufen Nachbauten unter eigenem Namen, manchmal mit kleineren Änderungen und Verbesserungen (Classic Army zum Beispiel stattet seine AEGs mit einem Metallgehäuse aus). Ein weiterer Waffentyp der verwendet wird, sind Professional Training Weapon Systems des Behördenausrüsters Systema. Diese Waffen wurden ursprünglich als realitätsnahes Trainingsgerät für Militär, Polizei und ähnliche Behörden konzipiert und werden von diesen für Trainingszwecke genutzt. Sie gleichen den Originalvorbildern äußerlich, vom Gewicht und von der Bedienung her bis ins Detail. Da diese Waffen dasselbe Prinzip und Munition wie alle anderen AEGs nutzen und ebenfalls eine Mündungsenergie von unter 7,5 Joule haben, werden sie vermehrt ebenfalls von Softairspielern genutzt.

AEGs werden gewöhnlich von einem der folgenden zwei Akkutypen mit Strom gespeist: Nickel-Cadmium-Akkus (NiCd) oder Nickel-Metallhydrid-Akkus (NiMH) verschiedener Spannungen und Kapazitäten. Die Akkus werden in Akkupacks für Spannungen von 7,2 V bis zu 12 V zusammengespannt, am häufigsten ist ein 8,4 V Akkupack. Eine höhere Kapazität (mehr Ah) ermöglicht eine längere Betriebsdauer, eine höhere Betriebsspannung (V) erhöht hingegen die Feuerrate. Neuerdings finden auch modernere Akkutechnologien wie die Lithium-Ionen oder Lithium-Polymer-Technologie Einzug in die Airsoftwelt.

 

 

 

Gas ...

... Softairwaffen brauchen unter Druck stehendes Treibgas, um die Munition zu beschleunigen. Diese Gattung ist in der Lage, halb- sowie vollautomatisch zu schießen. Die heutzutage üblichen Treibgase sind Propangas (im Zusammenhang mit Airsoft Green Gas genannt und unter diesem Namen auf dem Markt), HFC134a, HFC-22 und in entsprechend angepassten Softairwaffen auch das starke Red Gas. Weniger verbreitet sind Systeme, die mit Kohlendioxid oder Druckluft funktionieren.

Die ersten auf dem Markt erhältlichen Gas-Softairwaffen waren die heute aufgrund ihres Alters so genannten Classic Guns, welche typischerweise durch flüssige Treibmittel wie R-12 (in Japan FLON-12 genannt) angetrieben wurden. Oft beinhalteten diese Softairwaffen zwei externe Tanks: einen für das R-12 selber und einen zweiten als Ausdehnungsgefäß. Später wurden diese Modelle von einigen Benutzern derart modifiziert, dass sie mit druckregulierten CO2-Behältern oder Stickstoff-/ Hochdruckluftflaschen funktionierten, welche höheren Druck und weniger Druckschwankungen boten. Dennoch wurden diese Classic Guns von den neuen, vielseitigen elektrisch betriebenen Automatic Electric Guns (AEGs) abgelöst und verdrängt.

Zusätzlich kühlen sich komprimierte Treibmittel bei der Expansion stark ab, bis weit unter 0 °C. Diese starke Kühlung lässt einerseits den Druck absinken, bis die Softairwaffe schließlich nicht mehr schießt, andererseits leiden die Gummidichtungen unter der tiefen Temperatur. Bei CO2 als Treibmittel tritt dieser Effekt nicht so stark und bei Druckluft überhaupt nicht auf.

Erwähnenswert sind auch die sogenannten Non-Blow-Back-Waffen, bei denen sich der Schlitten anders als bei Gas-Blow-Back-Waffen nicht mitbewegt.

 

 

 

Feder ...

... Eine mit Federdruck betriebene Softairwaffe („Spring-powered“, engl. spring „Feder“) nutzt die Energie einer von Hand zu spannenden Schraubenfeder, um die Munition aus dem Lauf zu beschleunigen. Der Schütze muss die Waffe vor jedem Schuss von Hand spannen, indem er den Ladehebel, beziehungsweise den Schlitten der Softairwaffe nach hinten zieht. Sobald die Feder gespannt ist, ist die Softairwaffe schussbereit. Aufgrund dieser Funktionsweise können diese Softairwaffen nicht voll- oder halbautomatisch schießen.

Obwohl die meisten elektrischen Softairwaffen auch eine Feder zum Antrieb der Rundkugel besitzen, werden sie nicht als Springs kategorisiert. Feder-Softairwaffen sind vor allem im Billigpreissegment zu finden. Hochqualitative Softairwaffen jedoch können über 1000 € kosten. Das Federdrucksystem wird auch in vielen Schrotflinten nachbauten verwendet, wobei hier die Feder durch eine typische Repetierbewegung des Vorderschaftes vor jedem Schuss gespannt wird.

 

 

 

Hop Up ...

Das Hop-Up-System in Softairwaffen bewirkt einen Rückwärts drall der Munition. Die Flugbahn der Kugel wird zu der Seite hin abgelenkt, auf der dieses mit der Strömung dreht, also nach oben (falls die Softairwaffe beim Schießen gerade gehalten wird. Auf dem Kopf stehend wirkt die Kraft natürlich umgekehrt, nach unten). Auf der Seite der Kugel, die sich mit der vorbei strömenden Luft bewegt, können die Luftschichten nahe am BB schneller strömen: Gemäß dem Gesetz von Bernoulli entsteht ein Unterdruck. Die Drehung gegen die Luftströmung auf der anderen Seite bedeutet, dass die Luft abgebremst wird. Dadurch entsteht ein Überdruck. Die Kugel weicht dem höheren Druck aus und beschreibt daher, wenn man die Gravitation vernachlässigt, eine nach oben gekrümmte Flugbahn. Auf der Erde wirkt natürlich die Gravitation. Das Hop-Up wird also so eingestellt, dass sich der Auftrieb der Kugel und ihre Anziehung durch die Erde gerade kompensieren und eine gerade Flugbahn beschreibt (bis der Rückdrall nachlässt und die Kugel absackt).

Das heute verbreitete Hop-Up-System berührt die beschleunigte Munition im Lauf mit einer gummierten Kontaktfläche an der Oberseite der Laufinnenfläche. Zwischen Kugel und Gummifläche besteht eine hohe Reibung. Dies führt zu einem Drehmoment, dessen Vektor vom Schützen aus gesehen nach rechts zeigt. Der größte Nachteil dieses Systems ist seine Abhängigkeit von der Ausrichtung der Softairwaffe. Hält man die Softairwaffe beispielsweise 90° nach links geneigt, erhält das BB keinen Rückwärts drall, sondern einen Linksdrall: Die Kugel beschreibt eine Linkskurve und sackt früh ab. Eine Alternative zum Hop-Up-System stellt BAX dar, bei dem die Kugel anstatt von einer Kontaktfläche, von zwei Kontaktflächen den Rückwärts drall bekommt. Dadurch ist eine geringere Seitendrehung gewährleistet.

Neben den in der Stärke einstellbaren Hop-Up-Systemen sind vor allem bei günstigeren GBB fixe Hop-Ups verbreitet, welche für ein bestimmtes Munitionsgewicht eingestellt sind (meist 0,2 g). Andere Gewichte führen zu einem zu starken oder zu schwachen Hop-Up-Effekt.

 

 

 

Munition ...

... Die Munition von Softairwaffen wird BB genannt.

Für die Bedeutung des Kürzels existieren mehrere Erklärungsansätze. Einerseits rührt die Bezeichnung vom Begriff ball bearing (Kugellager), da die im Sportbereich verwendeten Rundkugeln für Luftgewehre oft aus der Kugellagerproduktion stammten. Andererseits scheint eine Übernahme der Bezeichnung aus dem Bereich der Druckluftwaffen, die ursprünglich für eine bestimmte Schrotgröße stand, ebenso plausibel. Wiederum andere Quellen lösen das Kürzel BB zu baby bullet auf, was sinngemäß „kleine Kugel“ bedeutet.

Airsoftmunition besteht meist aus Kunststoff und sind fast immer Kugeln von 6 mm Durchmesser. Scharfe Munition kann mit Softairwaffen nicht verschossen werden. Der Markt bietet BB in unterschiedlichen Gewichten an, von 0,12 g bis 0,85 g. Zusätzlich zu den normalen BB sind auch biologisch abbaubare Kugeln aus Stärke, die in etwa zwei Jahren zerfallen, metallbeschichtete und graphitbeschichtete Kugeln erhältlich. Zum Schießen auf Zielscheiben werden gelegentlich auch massive Aluminium- oder Stahlkugeln verwendet. Am gebräuchlichsten sind 6-mm-Kugeln in den Gewichten 0,12 g (für sehr schwache Softairwaffen), 0,20 g und 0,25 g, oft als biologisch abbaubare Variante.

Fluoreszierende Munition kann im Lauf - in Verbindung mit einem speziellen Laufadapter, dem so genannten „Tracer“ - mit einem kurzen, hellen UV Blitz belichtet werden, um den Effekt von Leuchtspurmunition zu erzielen.

In den 1990er Jahren wurden auch Softairwaffen hergestellt, die asphärische Pellets verschossen. Die bekannteste dieser Munition ist die „Blade Bullet“ von Asahi. Diese Munition war dazu gedacht, aus Asahis M700- und M40-Gewehren (1993 produziert) verschossen zu werden, allerdings wurde die Asahi-M700/M40-Serie wenige Wochen nach Erscheinen von der japanischen Polizei konfisziert und vernichtet, da es möglich war, sie mit wenigen Schritten auf echte .22-Patronen umzurüsten.

Farbgefüllte Munition ist verfügbar, jedoch nicht kompatibel mit Softairwaffen, die ein „Hop-Up“ besitzen oder stärker als 0,5 Joule sind, da ansonsten die Farbkugel im Lauf platzen würde.

6-mm-BB: Gewicht und Verwendungszweck

0,12 g - Für Softairwaffen mit <0,25 J.

0,15 g - siehe 0,12 g. Meist Bio-BB.

0,16 g - Kompromiss zwischen 0,2- und 0,12-BB. Für low-power-AEG unter 0,5 J geeignet.

0,18 g - Für AEG mit ca 0,3 - 0,35 J gut geeignet.

0,20 g - das Standardgewicht für viele Softairwaffen. Die meisten GBB mit fixem Hop-up sind für diese Munition eingestellt. Auch für AEGs gut geeignet. Werden verglichen mit 0,25-g-BB leichter durch Luftbewegungen in ihrer Flugbahn beeinflusst. Die Mündungsgeschwindigkeit ist nach dem Energieerhaltungssatz und dem Impulserhaltungssatz höher als bei 0,25-g-BB, bei gleicher kinetischer Energie. Deshalb ideal für kurze Distanzen, wo eine stabile Flugbahn über lange Distanz sekundär ist. Für Softairwaffen mit 0,4 bis ca 0,9 J.

0,23 g - Kompromisslösung zwischen 0,20 g und 0,25 g.

0,25 g - bildet die obere Grenze für Standard-Softairwaffen. Fliegen bei selber kinetischer Energie langsamer als 0,2-g-BB, dafür allerdings mit stabilerer Flugbahn. Lassen sich auch durch Laubwerk nicht so leicht ablenken wie leichtere BB.

0,28 g - Standardgewicht für stark getunte Softairwaffen. Bedeutend günstiger als 0,3-g-BB bei ähnlicher Performance.

0,29 g - Spezielle BB von Maruzen, poliert und sehr kleine Fertigungstoleranzen. Für Softairwaffen mit Präzisionsläufen geeignet.

0,30 g - Gewicht der Wahl für die meisten Präzisionsoftairwaffen. Western Arms legt diese BB ihren GBB bei. Wenig verbreitet.

0,36 g - schwerere Munition für Präzisionssoftairwaffen. Sehr langsam, Flugbahn jedoch sehr stabil.

0,43 g - geeignet für die höchste Upgradeklasse in Präzisionssoftairwaffen. Für gewöhnlich graphitbeschichtet.

0,85 g - Stahlkugeln, geeignet nur für sehr starke AEGs.

8-mm-Munition: Gewicht und Verwendungszweck

0,27 g - sehr leichte 8-mm-BB für einige Präzisionssoftairwaffen

0,34 g

0,45 g

0,60 g

0,90 g

2,1 g - (Stahl)

 

 

 

Ballistik ...

Geschwindigkeit, Energie und Gewicht

Die Geschwindigkeit, mit der das BB den Lauf verlässt, hängt bei AEGs hauptsächlich von der Stärke der Feder ab. Im österreichischen Raum sind Geschwindigkeitslimits von 420 FPS (Fuß pro Sekunde) für AEGs und 550 FPS für Snipergewehre gebräuchlich.

Gefahren für den Menschen

Verletzungen sind meist oberflächlich. Eine angemessene Schutzausrüstung für die Augen ist beim Airsoftspiel jedoch vonnöten und bei jedem Spiel Bedingung zur Teilnahme. Für optimalen Schutz empfehlen sich Ganzgesichtsmasken, die auch die Zähne und die Ohren vor möglichen Treffern schützen. Bei den ab 14 Jahren erhältlichen Airsoft-Waffen mit einer Geschossenergie von unter 0,5 Joule genügt aber in der Regel eine geeignete Schutzbrille.

Leistungscharakteristik

Günstige Softairwaffen oder Spielzeugmodelle  verschießen ihre Munition mit Geschwindigkeiten von 100 FPS (30 m/s). Bei starken Gas-Softairwaffen mit bis zu 800 FPS. Die meisten nicht modifizierten Standard-AEGs mit z.B. G&G-Gearbox bewegen sich mit etwa 350 FPS  im Mittelfeld. Technische Verbesserungen, etwa ein Austauschen der Feder, können diesen Wert erhöhen.

Interne Modifikationen umfassen die Steigerung der Feuerrate und die Geschwindigkeit, mit der die Munition den Lauf verlässt. Die Schussfrequenz (Kadenz) einer AEG lässt sich einerseits durch eine höhere Betriebsspannung des Elektromotors, andererseits durch eine höhere Übersetzung in der Gearbox erreichen. Als dritte Möglichkeit besteht die Reduktion von Reibungsverlusten mittels Kugellagern, Fetten, energieeffizienten Elektromotoren etc. Eine höhere Mündungsgeschwindigkeit wird erreicht durch den Einbau einer steiferen Feder und durch hochwertigere Bauteile im Luftdrucksystem, um Druckverluste zu minimieren.